Stammzellenspende – Häufig gestellte Fragen
Zahlen zur Stammzellenspende
- Alle 15 Minuten wird in Deutschland die Diagnose Blutkrebs diagnostiziert.
- Für 2/3 der Patienten kommt eine Stammzellenspende innerhalb der Familie nicht in Frage.
- Jeder 10 Patient sucht vergeblich nach einem Stammzellenspender.
Darf ich Spender werden?
Ab einem Alter von 17 Jahren kann sich jeder als Stammzellenspender registrieren lassen. Zur Spende werden jedoch nur Spender im Alter zwischen 18 Jahren und 61 Jahren berücksichtigt.
weiter gelten für Spender folgende Ausschlusskriterien
- Bei Registrierung nicht älter als 55 Jahre
- Körpergewicht unter 50 kg starkes Übergewicht (BMI > 40)
- schwere neurologische oder psychische Erkrankungen
- systemische Autoimmunerkrankungen oder andere schwere chronische Erkrankungen
- Krebserkrankungen, auch bei ausgeheilter Vorgeschichte
- Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente)
- schwere Herz- Kreislauferkrankungen
- schwere Lungenerkrankungen
- schwere Nierenerkrankungen
- schwere Stoffwechselstörungen
- schwere tropische Infektionskrankheiten, insbesondere Malaria
- Infektionen mit HIV, Hepatitis B oder C, HTLV, Syphilis
- Krankheiten des Blutes oder des Immunsytems
Wie funktioniert eine Stammzellenspende?
Bei der Stammzellenspende wird in periphere Stammzellenspende und Knochenmarkspende unterschieden. Bei der Spende wird versucht auf die Wünsche des Spenders im Bezug auf die Spendemethode Rücksicht zu nehmen, jedoch kann es aus medizinischen Gründen notwendig sein, dass eine Methode bevorzugt oder ausgeschlossen werden muss.
periphere Stammzellenspende
Mit einem Anteil von 80% ist periphere Stammzellenspende die häufigere Methode zur Stammzellenspende. Hierbei werden dem Spender über fünf Tage Medikamente verabreicht, die die Stammzellen im Blut anreichern. Diese werden dann über einspezielles Verfahren, ähnlich der Plasmaspende, gewonnen. Diese Spende dauert 4-8 Stunden und erfolgt an ein bis zwei Tagen. Der Spender kann noch am gleichen Tag die Klinik wieder verlassen. Hierbei sind nach aktuellem Forschungsstand keine Nebenwirkungen bekannt.
Knochenmarkspende
Für die Knochenmarkspende ist eine Vollnarkose des Spenders notwendig. Über zwei kleine Einschnitte werden dem Spender, mithilfe von Punktionsnadeln 5% des Knochenmarkes aus dem Beckenkamm entnommen. Häufig müssen die entstandenen Wunden nicht einmal, selten mit wenigen Schnitten genäht werden. Das entnommene Knochenmark wird sich innerhalb von 2 – 4 Wochen regenerieren. Das Risiko der Knochenmarkspende begrenzt sich dabei im wesentlichen auf die Narkose. Gelegentlich kann ein lokaler Wundschmerz, ähnlich dem von Prellungen auftreten. In selteneren Fällen können länger anhaltende Schmerzen vorkommen. Die Stationäre Behandlung des Spender dauert in der Regel drei Tage, im Nachhinein erfolgt als Vorsichtsmaßnahme noch eine Krankschreibung über einige weitere Tage.
Dürfen sich Spender und Empfänger kennenlernen?
Auf Wunsch kann der Spender nach 3 Monaten über den Gesundheitszustand des Empfängers informiert werden. Dies erfolgt über die Spenderdatei und wird dem Spender postalisch mitgeteilt. Innerhalb Deutschlands können sich Spender und Empfänger frühestens nach zwei Jahren kennenlernen. In der Zwischenzeit ist es jedoch möglich, das sich beide anonym über die behandelnde Klinik, postalisch austauschen.
Kann ich meine Einwilligung zur Spende zurückziehen?
Die Einwilligung zur Spende kann jederzeit ohne Angabe von Gründen zurück gezogen werden. Sollten sie ihre Einwilligung unmittelbar vor der Spende zurückziehen, haben ggf die behandelnden Ärzte bereits mit der Vorbereitungsphase des Empfängers zur Stammzellentransplantation begonnen. Ab diesem Zeitpunkt kann der Empfänger ohne eine nachfolgende Übertragung der Stammzellen nicht überleben.
Erhöht es die Chancen wenn ich mich bei mehren Datenbanken registrieren lasse?
Innerhalb Deutschlands agieren mehrere Stammzellendatenbanken parallel. Da weltweit alle Datenbanken kooperieren ist es nicht notwendig sich bei mehreren Organisationen registrieren zu lassen. Für den Empfänger suchen die behandelnden Ärzte in allen Datenbanken. Darüber hinaus fallen für jede Typisierung 35 € an kosten an. Diese finanzieren die entsprechenden Organisationen über spenden.